Auszubildende von Westfalen Weser unterstützen Solidarische Landwirtschaft Vauß-Hof bei der Errichtung eines Agri-Solar-Zauns

Gebrauchte Photovoltaik (PV)-Module vor der Verschrottung bewahren und für den Aufbau eines internen Stromnetzes nutzen: Darum geht es in einem Projekt der Solidarischen Landwirtschaft in Scharmede. Auszubildende von Westfalen Weser helfen bei dem nachhaltigen Vorhaben und prüfen gespendete PV-Module auf ihre Funktionsfähigkeit.

Die Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) Vauß-Hof eG ist eine gemeinnützige Genossenschaft zum regenerativen Anbau von biologischem Gemüse, für Klima- und Umweltschutz und ökologische Bildungsarbeit. In ihrem neusten Projekt will die SoLaWi in Kooperation mit dem örtlichen Netzbetreiber Westfalen Weser und der Biohaus-Stiftung Paderborn die regenerative Energieerzeugung angehen. Denn ein nachhaltiger Anbau von Gemüse kostet einiges an Energie. So wird zum Beispiel für den Transport von gesammeltem Regenwasser und den Betrieb von Gewächs- und Kühlhäusern elektrische Energie benötigt. Energie, die der Vauß-Hof in Zukunft teilweise durch den Einsatz gebrauchter PV-Module selbst erzeugen will. Die ausgemusterten PV-Module erhält die SoLaWi von gewerblichen Spender*innen wie der Biohaus-Stiftung Paderborn. Die gespendeten PV-Module sollen nun in einem sogenannten Agri-Solar-Zaun verbaut werden, bei dem die senkrecht stehenden PV-Module Strom erzeugen. Diese fungieren auch als Windbrecher und verhindern so die Austrocknung und das Abtragen von kostbarer humusreicher Erde.

Grundvoraussetzung hierfür ist eine ausreichende Funktionalität der vorhandenen PV-Module. Bei deren Prüfung, wie auch bei der Konzeptentwicklung und der Bereitstellung des Hauptanschlusses der Anlage hilft das kommunale Energieunternehmen Westfalen Weser tatkräftig mit. Insgesamt 20 Auszubildende zum Elektroniker für Betriebstechnik aus den Westfalen Weser-eigenen Ausbildungswerkstätten in Paderborn und Kirchlengern waren in den vergangenen Wochen vor Ort und haben die gespendeten PV-Module auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft. Dabei haben Sie festgestellt, dass die Module noch eine Leistungsfähigkeit von 90 bis 95% vorweisen. Aktuell wird die Energiemenge bei Sonneneinstrahlung aus verschiedenen Winkeln und Himmelsrichtungen durch Auszubildende getestet, um die optimale Positionierung der Module auf dem Feld bestimmen zu können.

Andreas Watzek, Vorstand der Solidarischen Landwirtschaft Vauß-Hof eG, freut sich über die guten Messwerte: „Auch wenn PV-Module nach einer 20-jährigen Laufzeit wegen auslaufender Förderung abgebaut werden, so ist es nicht zu verantworten, sie zu verschrotten. Das positive Resultat der Überprüfung durch die Auszubildenden von Westfalen Weser belegt, dass solch hochwertige „Energiespender“ nicht entsorgt werden dürfen. Die Weiterverwendung von gebrauchten PV-Modulen ist nachhaltig, schont kostbare Ressourcen, spart Finanzmittel und ermöglicht den hochwertig produzierten Materialien ein zweites Leben.“

Nicht nur die SoLaWi Vauß-Hof freut sich über die Kooperation. Auch die Auszubildenden von Westfalen Weser profitieren von der Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Genossenschaft, bescheinigt Thomas Fieseler, Technischer Ausbilder bei Westfalen Weser am Standort Paderborn: „Durch die Mitarbeit am Agri-Solar-Zaun können die Auszubildenden auch außerhalb der betriebseigenen Ausbildungswerkstätten ein Projekt mit ihrer technischen Kompetenz begleiten. Für die Auszubildenden von Westfalen Weser ist das Projekt daher eine willkommene Möglichkeit, ihr gelerntes Wissen direkt in der Praxis und für einen guten Zweck im Sinne der Nachhaltigkeit einzusetzen.“

Die Solidarische Landwirtschaft Vauß-Hof eG ist für Westfalen Weser keine Unbekannte: 2023 zeichnete das kommunale Unternehmen die Aktivitäten der SoLaWi in den Bereichen Klimaschutz, Nachhaltigkeit und ökologische Bildung mit dem WWKulturpreis23 aus.