Pressemitteilung -
Erdgas in der Energiewende: Stadt Delbrück und Westfalen Weser Netz untersuchen Effizienz in Schöning
Bei der Umsetzung der Energiewende spielt der Wärmesektor eine wichtige Rolle. Für Neubauten gelten deshalb neueste Energieeffizienzstandards und auch bei Altbauten hat die Bundesregierung Vorgaben gemacht, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden müssen. Die Stadt Delbrück und der kommunale Netzbetreiber Westfalen Weser Netz prüfen in diesem Zusammenhang jetzt, welche Bedeutung Erdgas hierbei spielt. Die Technische Hochschule Ostwestfalen Lippe (TH OWL) und die Beratungsagentur Energielenker untersuchen exemplarisch anhand des Delbrücker Stadtteils Schöning, ob Erdgas ein wichtiger Baustein der Energiewende sein kann. Die Ergebnisse der Studie sollen in die Entscheidung einfließen, ob die Stadtteile Schöning und Lippling mit Erdgas erschlossen werden.
In Neubaugebieten ist die Erschließung mit Erdgas und deren Nutzung für die Wärmegewinnung in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Moderne Wohngebäude sind sehr gut gedämmt und haben deshalb geringe Heizlasten. Hinzu kommt, dass in heutigen Energiekonzepten für neue Gebäude auch meist eine erneuerbare Energie enthalten sein muss, wie beispielsweise Solarthermie. Damit erscheint die Erdgaserschließung für Neubaugebiete heute oftmals energetisch und wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll.
„Anders stellt sich die Situation bei Bestandssiedlungen dar. Die Häuser haben unterschiedliche energetische Standards und auch bei renovierten Gebäuden liegt dieser deutlich unter dem eines Neubaus. Und auch die energetischen Anforderungen für neuere effiziente Wärmelösungen sind bei Altbauten meist nicht gegeben. Der aktuelle Standard kann oft nur mit hohem wirtschaftlichen und technischem Aufwand erreicht werden“, so Leonie Riekschnietz, Kommunalreferentin Westfalen Weser Netz. Die Nutzung von Erdgas könne hier eine echte Alternative sein, ergänzt Riekschnietz. Die spezifischen CO2 Emissionen von Erdgas sind deutlich niedriger als beispielsweise von Öl, und angereichert mit aufbereitetem Biomethan oder gemischt mit Wasserstoff können die CO2 Emissionen weiter verringert werden. Hinzu kommt, in Neubauten dürfen keine Ölheizungen mehr eingebaut werden und in Altbauten müssen sie mit wenigen Ausnahmen spätestens 2026 ausgetauscht sein.
Die Stadt Delbrück, Westfalen Weser Netz, die Technische Hochschule und die Beratungsagentur Energielenker untersuchen am Beispiel des Stadtteil Schöning, welches Potential Erdgas hat, um die Energiewende zu unterstützen. „Viele Hauseigentümer in Delbrück stehen vor der Problematik, die neue Wärmeschutzversorgung umzusetzen. In Gebieten in denen ein Erdgasanschluss vorhanden ist, bietet sich vielen Eigentümern damit eine gute Alternative“, berichtet Delbrücks Bürgermeister Werner Peitz. Anders stellt sich die Lage dar, wenn die Siedlungen nicht ans Erdgasnetz angeschlossen sind. Peitz begrüßt deshalb das Engagement des Netzbetreibers für die Studie, die exemplarisch für Schöning durchgeführt wird.
Die konkreten Datenerhebungen nimmt die TH OWL bereits seit Anfang April vor, sie greift dabei auf vorliegendes Datenmaterial zurück. Anfang Mai werden spezifische Daten von Eigentümern erfragt. Dafür werden Fragebögen mit Unterstützung des Heimatvereins Schöning an die Schöninger Haushalte verteilt. Leonie Riekschnietz von der WWN wirbt dafür, dass sich möglichst viele Schöninger an der Umfrage beteiligen: „Nur so erhalten wir verlässliche Daten und erhöhen die Aussagekraft der Studie.“ Anschließend ordnet die Beratungsagentur Energielenker die Ergebnisse in den Gesamtkontext der Energiewende ein. Im Einzelnen sollen die infrastrukturellen Herausforderungen für die Kommunen und die Energieversorger dargestellt und beschrieben werden. Ziel ist dabei eine energetische Leistungsbilanz bis Mitte August 2020 für Schöning zu erstellen. Die Ergebnisse sollen auf andere Gebiete im Netzgebiet von Westfalen Weser Netz übertragbar sein und so den jeweiligen Kommunen in der Region ebenfalls als Entscheidungshilfe dienen. Für Delbrück erhofft sich Bürgermeister Peitz eine verlässliche Basis, auf deren Grundlage, die Entscheidung getroffen werden kann, ob Schöning und Lippling mit Erdgas erschlossen werden.
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Westfalen Weser Energie-Gruppe
Seit Juli 2013 hat die Region mit der Westfalen Weser Energie GmbH & Co. KG einen rein kommunalen Energiedienstleister. 56 Kreise und Kommunen sind an dem Unternehmen beteiligt. 24 weitere Kommunen sind Konzessionsgeber des regionalen Dienstleisters. Das operative Geschäft liegt in den beiden Tochterunternehmen, der Westfalen Weser Netz GmbH und der Energieservice Westfalen Weser GmbH. Bestehende und zukünftige Beteiligungen sowie Dienstleistungen werden in der Westfalen Weser Beteiligungen GmbH gebündelt.